Polyester fühlt sich je nach Verarbeitung ganz unterschiedlich an (und dabei spreche ich nicht einmal vom Stoff, sondern nur von der Faser oder dem Garn). Polyester-POY

Der Hauptunterschied in der Haptik liegt wahrscheinlich darin, ob es strukturiert ist oder nicht. Beim Spinnen ist eine Polyesterfaser gerade (oder „flach“). Durch den Texturierungsprozess wird die Faser etwas lockig. Strukturiertes Polyester fühlt sich eher wie Baumwolle an, während sich glattes Polyester eher wie Seide anfühlt.

Ein weiterer Unterschied ergibt sich aus der Grobheit des Garns, insbesondere bei texturiertem Polyester. Bei glattem Polyester hat die Grobheit des Garns weniger Einfluss. Grobes Polyestergarn fühlt sich nicht kalt an, während sich dünnes Polyestergarn kälter anfühlt. Normalerweise wird bei der Verwendung von dünnem Garn aus texturiertem Polyester die Faser zum Ausgleich stärker strukturiert. Flaches Garn fühlt sich noch kälter an.

Schließlich kommt es auf die Grobheit der Faser selbst an. Eine grobe Faser wird sich „plastischer“ anfühlen, da es kein besseres Wort dafür gibt. Andererseits können sich dünne Fasern, insbesondere stark strukturierte Mikrofasern, so weich anfühlen, dass sich Baumwolle im Vergleich dazu sogar plastisch anfühlt.

Dann ist da noch die Art und Weise, wie man es webt oder strickt, die Verarbeitung, die sich auch darauf auswirkt, wie es sich anfühlt.